Nelson's Navy

Titel: Nelson's Navy

Originaltitel: The Ships, Men and Organisation

Autor: Brian Lavery

Verlag: Naval Institute Press

ISBN: 1591146119

Umfang: 352 Seiten


Kommentar:

Marinehistorische Romane aus der Zeit Nelsons und Bonapartes werden immer beliebter, schaffen in jüngster Zeit sogar wieder den Sprung auf die große Leinwand. Das ist eigentlich verwunderlich, da der Zugang in die Epoche der großen Segelschiffe nicht unkompliziert ist.

Abgesehen von der komplexen Technik eines Segelschiffes und dem segeln selbst, sind es vor allem die Riten und das Leben auf dem Schiff, welche auf einer vielschichtigen Hierarchie und langen Traditionen beruhen, die einen großen Teil der Geschichten ausmachen. Wer also zum ersten Mal ein Buch aus der Feder von Patrick O’Brian oder Alexander Kent aufschlägt, kann allein durch die große Anzahl von Fachbegriffen erschlagen werden.

Eine Abhilfe schafft “Nelson's Navy: The Ships, Men, and Organization, 1793-1815” von Brian Lavery. Brian Lavery arbeitet für das National Maritime Museum in Greenwich und ist auch der Autor von „Jack Aubrey Commands“, „Nelson and the Nile“, und „The Arming and Fitting of English Ships of War, 1600-1815“.

Man kann durchaus behaupten, was Lavery nicht über die Royal Navy weiß, muss man auch nicht wissen. Nelson’s Navy ist daher nicht umsonst das erfolgreichste Buch aus dem Verlag Conway Maritime Press. Der Autor hat es geschafft auf 352 großformatigen Seiten das Leben und die Technik der Royal Navy dieser Zeit darzustellen.

Das Buch selbst ist sowohl in einer Hardcoverversion, aber auch als etwas günstigeres Paperback erhältlich. Nach einem Vorwort von Patrick O’Brian kann man sich auf die Kapitel

Part I: Background
Part II: Types of Ships
Part III: Shipbuilding
Part IV: Officers
Part V: Naval Recruitment
Part VI: Seamen and Landman
Part VII: Marines
Part VIII: Techniques
Part IX: Shipboard life
Part X: Dockyards and Bases
Part XI: Fleet
Part XII: The Seaman’s World
Part XIII: Foreign Navies
Part XIV: Tactics

stürzen. Dabei ist die Reihenfolge nicht bindend, denn das Buch ist durchaus als Nachschlagewerk geeignet.

Bei der Beschreibung der Schiffe bleibt er nicht nur bei der Darstellung der verschiedenen Schiffstypen und ihrer Ausrüstung, sondern stellt auch den Bau des Schiffes und die dafür notwendigen Werften im Kapitel „Dockyards and Bases“ vor.

Den Männern und Institutionen der Royal Navy selbst ist ein großer Teil des Buchs gewidmet. Organisation und Aufgaben, sowohl der sich an Land befindlichen Admiralität, als auch der Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften an Bord, stellt er kurz und knapp in den Kapiteln "Seamen and Land[s]men" und „Shipboard Life“ dar.

Darüber hinaus, und für das Verständnis mancher Storys aus den Romanen erforderlich, geht er auf Strategie und Taktik des Seekriegs (Kapitel „Tactics“) ein.

Das Buch ist nicht nur für Neulinge der Materie lesenswert. Mehr als 400 Bilder und Illustration veranschaulichen den Lesestoff. Manches Kapitel ist dabei so spannend, dass man versucht ist, wie in einem Roman, immer weiter zu lesen. Trotzdem ist es als Nachschlagewerk sehr empfehlenswert und als Quelle unerlässlich.

Natürlich gibt es genug anderer Bücher die noch detaillierter auf die einzelnen Themen eingehen, aber zusammengefasst in einem Werk gibt es aktuell zu “Nelson's Navy: The Ships, Men, and Organization, 1793-1815” keine Alternative.