La Rochelle

Am Atlantischen Ozean im Golf von Biscaya, der Insel Ré gegenüber, liegt der wichtige Kriegshafen La Rochelle.

Es hieß im Altertum Santonum portus oder Rupella und war im Mittelalter die Hauptstadt der Landschaft Aunis, welche 1224 an Frankreich fiel. La Rochelle wurde im 10. Jahrhundert gegründet. Im 12. und 13. Jahrhundert verliefen fast alle Routen der Templer nach La Rochelle. So bauten sie dort einen Hafen an die atlantische Küste.

Während der bürgerlichen und Religionskriege im 16. und 17. Jahrhunderts spielte die Stadt als Waffenplatz der Hugenotten eine bedeutende Rolle. Nachdem sie 1572 vom Herzog von Anjou acht Monate lang vergeblich belagert worden, wurde sie unter Richelieu nach dreizehnmonatiger Belagerung am 29. Okt. 1628 zur Übergabe gezwungen und damit die politische Macht der Hugenotten gebrochen. Auch später hatte sie Angriffe von den Engländern zu überstehen. Durch Vauban wurde die Festung wiederhergestellt. In der Kolonialzeit spielte La Rochelle im Handel zwischen Afrika, Amerika und Kanada und Frankreich wieder eine wichtige Rolle.