Parry, Sir William Edward

Parry, Sir William Edward, geboren am 19. Dezember 1790 in Bath, gestorben am 8. Juli. 1855 in Bad Ems, war britischer Admiral und Polarforscher.

Parry zog es früh zur See, bereits im Alter von 13 Jahren gehörte er zur Besatzung des Flaggschiff von Admiral Cornwallis in der Führungsflotte. 1806 wurde er Midshipman und 1810 zum Leutnant der Brig "Alexander" befördert, auf der er die folgenden drei Jahre für den Schutz der Walfischerei bei Spitzbergen eingesetzt wurde. Er verband diesen Einsatz mit astronomichen Studien in den Nordbreiten und veröffentlichte danach die Resultate seiner Arbeit in 1816.

In 1818 wurde ihm der Befehl der Brig "Alexander" in der arktischen Expedition unter Kapitän (danach Sir) John Ross gegeben. Der Auftrag lautete: Finden der Nordwestpassage. Auf dieser ersten Reise, die am 11. Mai 1819 startete und bis zum 30. Oktober 1820 andauerte, erforschte Parry einen bis dahin noch nicht bekannten Teil der nordamerikanischen Inselwelt und entdeckte dabei auch mehrere Inseln wie die Banks-Insel, die Bathurst-Insel und die Melvilee-Insel. Der Parry Channel zwischen der Devon-Insel und Baffin-Insel gelegen, wurde nach ihm benannt. Diese Expedition kam jedoch nach England zurück, ohne den eigentlichen Auftrag erfüllt zu haben.

Im Mai 1821 erhielt er den Hauptbefehl über eine neue arktischen Expedition mit den beiden Schiffen "Fury" und "Hecla", Auftrag war erneut das Finden der Nordwestpassage, musste aber 1823 erneut abbrechen und nach England zurückkehren ohne seinen Auftrag zu erfüllen. Auch bei seiner dritten Reise 1824 gelang ihm nicht die Durchquerung des Kanadisch-Arktischen Archipels nach Nordwesten.

In der Folgezeit rückt dann die Erforschung des Nordpols immer mehr in den Mittelpunkt des Interesses. Nicht nur die britische Royal Society hielt es für möglich diesen "interessanten geografischen Punkt" zu erreichen, auch andere Nationen beteiligen sich am "Run" zum Nordpol. In Forscherkreisen glaubt man, dass der Nordpol in einem warmen Meer liegt, das allerdings von einem Eisgürtel umgeben ist, den man zunächst überwinden muss, um zum Pol vorstoßen zu können.
Von Spitzbergen macht sich Perry 1827 mit einigen Begleitern, Booten und Schlitten auf den Weg über das Eis nach Norden. Rekord! Bis auf 82° 7' Nord schaffen es die Forscher, dann müssen sie der bitteren Kälte, den Stürmen und dem Packeis Tribut zollen. 800 Kilometer vom Pol entfernt, bleibt keine andere Wahl als enttäuscht umzukehren. Darüber veröffentlichte er einen Buchtitel und wurde 1829 zum Ritter geschlagen.

Perry beobachtete auf seinen Reisen diverse Naturphänomene, unter anderem die nach ihm benannten Parrybögen. Sie werden hauptsächlich als dünner Strich oberhalb des Horizontes beobachtet - es gibt konvexe (V-förmige) und konkave (gewölbte) Parrybögen. Ihre Erscheinungsform ändern sie zudem mit dem Sonnenstand noch etwas. Sie sind sehr schmal, jedoch farbig.