Berthier, Louis Alexandre
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- Kategorie: Frankreich
- Veröffentlicht: Sonntag, 25. August 2013 15:27
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Louis Alexandre Berthier, Fürst und Herzog von Neuchâtel und Valengin, Fürst von Wagram, Marschall von Frankreich wurde am 20. November 1753 in Versailles geboren. Er starb am 1. Juni 1815 unter mysteriösen Umständen in Bamberg.
Der Sohn eines angesehenen Ingenieuroffiziers trat in das Geniekorps, ging dann mit Lafayette nach Nordamerika, wo er gegen die Engländer kämpfte. Nach seiner Rückkehr nach Frankreich wurde er Oberst im französischen Generalstab und befehligte 1789 die Nationalgarde von Versailles. 1792 wurde er Brigadegeneral in der Armee des Generals Luckner und 1795 Chef des Generalstabs in der italienischen Armee.
Mit Bonaparte, der 1796 den Befehl in Italien erhielt, trat Berthier in ein sehr inniges Freundschaftsverhältnis. 1798 wurde er mit dem Oberbefehl in Italien betraut und rückte am 13. Februar in Rom ein und proklamierte die Republik.
Den Feldzug nach Ägypten machte er als Chef des Generalstabs mit. Mit Bonaparte nach Frankreich zurückgekehrt, stand er ihm beim Staatsstreich vom 18. Brumaire des republikanischen Kalenders (9. November 1799) bei, der das Ende des Direktoriums und damit auch der Französischen Revolution bedeutete. Er wurde Kriegsminister und nahm 1800 als Chef des Generalstabs am Übergang über den St. Bernhard teil und hatte am Sieg von Marengo großen Anteil. Bei Napoleons Krönung zum Kaiser wurde er zum Reichsmarschall und Großoffizier der Ehrenlegion ernannt.
An den Feldzügen von 1805 bis 1807 nahm Berthier erneut als Generalstabschef teil und wurde 1807 zum souveränen Herrn der von Preußen abgetretenen Fürstentümer Neuchâtel und Valangin erhoben und zum Vizeconnetable des Reichs sowie zum kaiserlichen Prinzen ernannt. 1808 vermählte er sich mit der Prinzessin Marie Elisabeth Amalie, Tochter des Herzogs Wilhelm von Bayern. Obgleich seine Tätigkeit im österreichischen Krieg von 1809 scharfen Tadel erfuhr, wurde er doch von Napoleon nach der Schlacht bei Wagram zum Fürsten von Wagram erhoben und bekleidete auch in den Feldzügen von 1812 bis 1814 seinen alten Posten als Chef des Generalstabs, bei dem er allerdings bloß die Befehle des Kaisers auszuführen und nicht selbständig anzuordnen hatte.
Berthier war mit dem unaufhörlichen Kriegstreiben nicht einverstanden, da er sich nach Frieden und ruhigem Genuss seiner hohen Stellung und seines Reichtums sehnte. Nach dem Sturz Napoleons huldigte er daher Ludwig XVIII., verlor zwar die Souveränität von Neuchâtel, behielt aber seine Würde als Pair und Marschall von Frankreich.
Nach Napoleon Rückkehr in 1815 von Elba, begab er sich, da er nicht wusste, ob er Napoleon noch einmal folgen sollte, zu seinem Schwiegervater nach Bamberg, wo er in völlige Geisteszerrüttung verfiel. Am 1. Juni 1815 stürzte er sich, durch den Vorbeimarsch russischer Truppen in Aufregung versetzt, vom Balkon des Schlosses. Aus seiner Ehe gingen drei Kinder hervor.
Quellen:
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Meyers Konversationslexikon von 1888