Daguerre, Louis Jacques Mand

Am 18. November 1787 wurde in Cormeil-les-en-Parisis Louis Jacques Mandé Daguerre geboren, er war zunächst Dekorations- und Illusionsmaler. Seine Spezialität waren gemalte Bühnenbilder, die bei durchfallendem Licht beispielsweise eine Kulisse bei Nacht, und bei auffallendem Licht dieselbe Kulisse bei Tag zeigten. Seine Bedeutung in der Weltgeschichte beruht jedoch weniger auf seinen malerischen Fähigkeiten, vielmehr auf der Weiterentwicklung fotographischer Aufnahmen. Nach ihm wurde das Verfahren der Daguerreotypie genannt.

Vor Daguerre hatte erstmals der britische Chemiker Davy auf mit Silbersalz lichtempfindlich gemachtem Papier flache Gegenstände abgebildet, aber erst dem französischen Erfinder Niepce (1765-1833) war es gelungen, mit einem allerdings langwierigen Verfahren auch Dreidimensionales mit einer Camera Obscura zu reproduzieren. Niepce verwendete dazu silberbeschichtete Kupferplatten, die er mit Joddampf entwickelte. Das Problem bei Niepces Verfahren lag in der langen Belichtungszeit von ca. 8 Stunden. Daguerre konnte die zeitaufwendige Belichtung einer solchen Platte auf einen kurzen Moment beschränken, als er 1835 erstmals Quecksilber statt Jod zur Entwicklung verwendete und einige Jahre später die Fixierung mit Natriumsulfat entdeckte. Die Belichtungszeit verkürzte sich dadurch auf ca. 20. Minuten. Die nach ihm "Daguerreotypien" benannten Bilder waren Positive, von denen kein Abzug möglich war. Bis Mitte des 19. Jahrhunderts sollte dieses Verfahren die Fotografie bestimmen, da es als einziges scharfe Bilder lieferte. Für ihre Erfindung wurden Daguerre und Niepce 1839 vom französischen Staat für ihre Erfindung eine lebenslange Rente zugesprochen. Als Daguerre am 10. Juli 1839 in Bry-sur-Marne starb, hatte er den Grundstein der modernen Photographie gelegt, die dann nach der Erfindung des Kopierfähigen Negativs durch Talbot im Jahre 1840 ihren Siegeszug antrat.