I. Die Kanone

36-pounder cannon at the ready

Bis zum Beginn des 18. Jahrunderts gab es noch eine Vielzahl von Geschützsorten - die Kanone war nur eine davon.  Die Bohrungen von Kanonen besaßen eine Länge von etwa 15 bis 25 Kalibern. Einige ältere Geschütztypen wie die Schlangen (Culverinen) waren bedeuten länger gewesen. Seit Beginn des 18. Jahrhunderts wurden die Proportionen und die Gestaltung der einzelnen Kaliber angeglichen, so daß einheitliche Artilleriesysteme entstanden. Auch bei den Geschützen, die keine Kanonen im engeren Sinne gewesen waren, verschwanden nun die alten Bezeichnungen zugunsten der Benennung nach dem Kaliber, d.h. nach dem Gewicht der von ihnen verschossenen eisernen Rundkugel zu benennen (6-Pfünder, 12-Pfünder. usf). Dennoch blieb die Vielfalt der Schiffsartillerie groß.   Bei den meisten Kalibern gab es mehrere Rohrlängen, je nachdem, ob die entsprechenden Kanonen auf großen oder kleinen Schiffen, oder auf den Aufbauten aufgestellt werden sollten.  Weiterhin existierten von manchen Kalibern sowohl eiserne als auch bronzene Versionen.  Die sehr teure Bronze verschwand schon im 17. Jahrhundert weitestgehend aus den Bewaffnungen der Schiffe, kam jedoch noch auch den Dreideckern der großen Seemächte vor, gelegentlich bis zum Ende des 18. Jahrhunderts.