England - Chatham - Chatham Historic Dockyard

Chatham, am Fluss Medway gelegen, ist über viele Jahrhunderte eine der wichtigsten Werften in England gewesen. Über 400 Schiffe wurden dort gebaut und Tausende repariert. Bereits sehr früh nutzte man die natürlichen Gegebenheiten am Fluss für die Reparatur von Schiffen. Bei Flut konnten die Schiffe nahe ans Ufer gebracht und während der Ebbe repariert werden. Mit der fortschreitenden Technologisierung wurden aufwändigere Bauten notwendig und so wurde 1570 die "Chatham Dockyard" gegründet und durch Elizabeth I zu einer königlichen Werft aufgewertet.

Sir Thomas Slade entwarf und baute hier einige der erfolgreichen 74er und Fregatten. Die HMS Victory (1765) gehört zu den berühmtesten Schiffen die dort entstanden sind. 1770 gab es in Chatham 4 "slip ways" und weitere 4 große Docks. Rund 1600 Menschen in 26 Berufen arbeiteten zu dieser Zeit in der Werft, auf dem Höhepunkt der napoleonischen Kriege sogar mehr als 2600. Man konzentrierte sich auf den Bau von Schiffen des 1. bis 3. Ranges in der königlichen Werft, während Aufträge für die kleineren Schiffe mehr und mehr an zivile Werften rund um Chatham vergeben wurden.

Chatham wurde 1983 geschlossen. Danach wurde die komplette Anlage in drei Teile aufgeteilt. Der östliche Hafenteil wird heute als kommerzieller Hafen genutzt. Ein weiterer Teil wird als Industriegebiet genutzt. Für uns besonders interessant ist jedoch der verbleibende Teil, der mit ca. 324,00 qm das "Chatham Historic Dockyard" bildet.

Dieser Teil entspricht ungefähr dem Kern Chathams während des 18. Jahrhunderts und kann heute als Museumswerft besichtigt werden. Chatham ist die am besten erhaltene Werft aus dem Zeitalter der Segelschiffe.